In der Zeit vom 25.04. bis 27.04.2024 traf sich die DSTG-Bundesfrauenvertretung zu einer politischen Fachtagung in Düsseldorf am Rhein.
Ein sehr herzlicher Dank geht an die Landesfrauenvertretung von Nordrhein-Westfalen (NRW), die mit viel Engagement die Tagung sehr informativ, federführend organisiert hat.
Es wurden die folgenden Themen mit leitenden Vertreterinnen und Vertretern des Finanzministeriums von Nordrhein-Westfalen besprochen:
- Gelebte und erlebte Gleichstellung in NRW
Auf der Grundlage eines modernen Gleichstellungsplans gilt in NRW „Gleichstellungsarbeit ist Arbeit an der Führungskultur“.
- Wie kann die Finanzverwaltung ihr gut ausgebildetes Personal halten?
In NRW zeigt sich aktuell sehr deutlich, dass Finanzbeamte mit ihrer Ausbildung keine arbeitsmarktbezogene Konkurrenz haben. Ein Wechsel in die freie Wirtschaft, den Bund oder eine andere Kommune kommt sehr häufig vor.
- Fortbildungsveranstaltungen werden mit Kinderbetreuung (1 – 6 Jahren) angeboten.
- Die Anwärtergewinnung ist Chefsache und hat oberste Priorität.
- Großzügige Homeoffice-Regelungen werden geschaffen.
- Im Rahmen des BGM unterstützt die Verwaltung bei der Suche nach passenden Pflegeeinrichtungen (Pflegemaßnahmen) für nahe Angehörige. Es wurden Pflegeguids ausgebildet.
Die Ausführungen unseres DSTG-Bundesvorsitzenden Florian Köbler und von Milanie Kreutz, der Vorsitzenden der dbb-Bundesfrauenvertretung rundeten die Gesprächsinhalte mit Blick auf die aktuelle Arbeit auf Bundesebene ab.
Sehr überraschend war für mich das Thema „Sexuelle Belästigung“ im öffentlichen Dienst. In NRW wurde dazu in sehr kurzer Zeit eine gemeinsame Dienstvereinbarung zwischen dem Finanzministerium und der Personalvertretung abgeschlossen. Es bestand Einigkeit, dass es diese Problematik gibt und dass die Verwaltung hierzu Null Toleranz zeigen muss.
Die angesprochenen Beispiele haben mich sehr nachdenklich gemacht.
Mein Fazit nach 3 Tagen voller intensiver Gespräche ist, dass man auf der Grundlage einer vertrauensvollen Zusammenarbeit, einer offenen Gesprächskultur mit dem gemeinsamen Ziel, die Finanzverwaltung zukunftssicher zu gestalten, viel erreichen kann.
Leider werden wir in Sachsen-Anhalt noch mindestens 5 Jahre brauchen, um diese modernen und zeitgerechten Standards zu erreichen.
Andrea Kutzer
(stellvertretene Vorsitzende der DSTG-Landesfrauenvertretung)